Der Richard-Mortensen-Saal
Der Richard-Mortensen-Saal wurde im Trapholt-Museum erschaffen, um einen Raum zu haben, der Architektur und Gemälde miteinander vereint.
Als Trapholt entstand, stand der Museumsleiter Sven Jørn Andersen in Kontakt mit Richard Mortensen, um einige schöne Gemälde für das Museum zu erwerben.
Der abstrakte Künstler Richard Mortensen (1910-1993) hatte sich lange Zeit mit dem Zusammenspiel von Gemälden und Architektur beschäftigt. Mortensen schlug vor, dass, falls die Architekten des Museums, Boye Lundgaard und Bente Aude, einen speziell für Richard Mortensens Werke konzipierten Raum entwerfen, er dem Museum eine Gemäldeserie widmen würde.
Das Projekt wurde in die Tat umgesetzt, und gemeinsam mit den Museumsarchitekten entwarf Richard Mortensen einen vieleckigen Raum, in dem jedes Werk eine große, weiße Wand erhielt. Im Rahmen der Trapholt-Eröffnung 1988 wurde der Richard-Mortensen-Saal eingeweiht.
Die neun Gemälde im Saal stammen aus verschiedenen Perioden und Serien aus Richard Mortensens Werk.
Die Reihenfolge basiert auf der Geschichte von der Kuh – ein uralter ostasiatischer Mythos, auf den Mortensen erstmalig in einem sehr jungen Alter stieß. Die Geschichte war für Mortensens Leben und künstlerisches Wirken ein sehr wichtiges Element.
Die Gemälde folgen dem Verlauf der einzelnen Erzählungen vom Kuhhirten, der seine Kuh verloren hat, nach ihr sucht und sie findet. Die Geschichte kann wegen der gleichzeitig einfachen Handlung und dem tieferen Sinn als Volksmärchen angesehen werden. Kurz gesagt ist es die Erzählung vom suchenden Menschen, der zu der Erkenntnis der großen Zusammenhänge im Leben gelangt, um danach in die Welt zu ziehen und von seinem Erlebnis zu erzählen – nämlich der Geschichte von der Kuh. So verläuft die Geschichte ringförmig – genau wie das Leben.
Die Werke im Saal sind keine Gesamterzählung oder kontinuierliche Erzählung, sondern Mortensens Verständnis und Konkretisierung von verschiedenen Gemütszuständen im Verlauf der Erzählung.
Der Richard-Mortensen-Saal kann aufgrund von Vorträgen und anderen Veranstaltungen geschlossen sein